Donnerstag, 9. Juli 2020

2. Tag - Stadt-Land-Autobahn / City-Country-Motorway


Am zweiten Tag wollte ich eine größere Strecke fahren.
Zuvor habe ich den Kühler und Radkappen poliert um den Wagen etwas aufzuhübschen und dann ging es los. Eine Ausfahrt über 40km.
Zuerst bin ich auf die Stadtautobahn gefahren, um aus der Stadt herauszukommen. Alles ist gut gelaufen, bis nach 4 km heiße Luft vom Motor den Innenraum stark aufwärmte, besser als jede moderne Heizung. Wobei ich zur Zeit ein Teil der Bodenbretter nicht montiert habe, da diese noch nicht richtig passen und die Pedale behindern. Aber kurze Zeit später fing der Kühler an leicht zu kochen. Wasserdampf trat am Einfüllstutzen aus. Nach 6 km habe ich das Hochlastexperiment beendet und die Autobahn verlassen. Für die nächste länger Fahrt werde ich das Thermometer auf dem Kühler montieren. Insgesamt bin ich 50 km gefahren.
Das Model-T hat die Ausfahrt gut überstanden. Ich auch.
Na gut, es war ein heißer Tag mit einem heißen Wagenboden, selbst das Horn war so heiß in der Sonne, dass man es kaum angreifen konnte und ich hatte immer das Gefühl gegen die Sonne zu fahren, egal in welcher Richtung ich unterwegs war. Aber - es war ein unglaubliches Erlebnis.
On the second day I wanted to ride a longer distance.
Before that I polished the radiator and hubcaps to make the car a little bit nicer and then we started. An exit over 40km.
First I drove on the city highway to get out of the city. Everything went well, until after 4km hot air from the engine warmed up the interior strongly, better than any modern heating system. At the moment I did not mount some of the floorboards, because they do not fit properly yet and hinder the pedals. But a short time later the radiator started to boil easily. Steam came out at the filler neck. After 6 km I finished the high load experiment and left the highway. For the next longer ride I will mount the thermometer on the radiator. Altogether I drove 50 km.
The Model-T survived the exit well. Me too.
Well, it was a hot day with a hot car floor, even the horn was so hot in the sun that you could hardly touch it and I always had the feeling to drive against the sun, no matter in which direction I was driving. But - it was an incredible experience.


Am Abend gab es dann noch eine Fahrt in der Stadt.
Nach zwischenzeitlich 108km nach Motorüberholung, lässt die Bremswirkung etwas nach. Die Bremse des Fords ist ein im Getriebe montiertes Stahlband, welches mit einem Textilgewebe belegt ist und auf eine Trommel des Planetengetriebes wirkt, ähnlich einer Trommelbremse. Das neue Textilband drückt sich beim Einfahren nach und nach etwas zusammen. Das Pedal muss dann nachjustiert werden. 
Diese Bremse läuft im Öl des Motors und Getriebes und wirkt auf die Kardanwelle. Die Bremswirkung ist also nicht vergleichbar mit heutigen Autos. Vorausschauende Fahrweise ist hier notwendig.
Der Wagen hat auch eine Feststellbremse auf die Hinterräder. Die Vorderräder sind ungebremst.

Ach ja, ich habe verschiedene Positionen für Videokameras getestet. Es ist gar nicht so leicht, Karosserieteile zu finden die einigermaßen vibrationsfrei sind. Aber schaut selbst.

In the evening there was a ride in the city.
After 108km after an engine overhaul, the braking effect decreased a bit. The brake of the Ford is a steel band mounted in the gearbox, which is covered with a textile fabric and acts on a drum of the planetary gear, similar to a drum brake. The new textile band gradually compresses itself a little bit during the running-in. The pedal must then be readjusted. 
This brake runs in the oil of the engine and gearbox and acts on the cardan shaft. So the braking effect is not comparable to today's cars. Anticipatory driving is necessary here.
The car also has a parking brake on the rear wheels. The front wheels are unbraked.

I have tested different positions for video cameras. It is not so easy to find body parts that are reasonably vibration-free. But take a look for yourself.


4 Kommentare:

  1. Hi,
    bei meiner ersten Fahrt hatte ich auch das Problem, das der Kühler kochte ...
    Bei mir lag es daran, das ich den Vergaser zu mager eingestellt hatte. Benzin kühlt den Motor beim Verdampfen, so die Expertenerklärung dafür. Dann nie Wasser bis oben hin füllen. Schaut man in den Kühler, so müssen die Rippen gut mit Wasser bedeckt sein, mehr aber nicht. Der Wasserkreislauf ist ein offener Kreislauf. Dann nie den Motor einfach länger laufen lassen, da der Fahrtwind fehlt. Und immer nur mit destillerten Wasser auffüllen, das schon die Wasserdurchführungen im Motor vor Kalkbildung und Verschmutzung.
    Ich habe ein Thermometer als Kühlerdeckel. Der ist Gold wert. Da sieht man direkt, ob der Motor zu warm wird. An der Umgebungstemperatur liegt es nicht, schließlich ist es in Teilen Amerikas wesentlich wärmer als im kalten Deutschland ...

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Ludger,
    vielen Dank für deine Tipps. Wasserstand im Kühler stimmt. Ich nutze auch destilliertes Wasser. Den Thermometer habe ich erst mal gegen einen Standardverschluss getauscht, damit er nicht abgeschraubt wird. Bei der nächsten größeren Fahrt werde ich ihn montieren.
    Die Vergasereinstellung ist ein guter Hinweis. Dieser ist für den Leerlauf eingestellt. Ich habe die Einstellung während der Fahrt verändert. Machst du das?
    Gruß
    Thilo

    AntwortenLöschen
  3. Hi,
    den Vergaser verstelle ich nie. Mir ist nur aufgefallen, das der Motor überhitzt wenn der Vergaser zu mager eingestellt ist ... sonst wird der Vergaser nur nach Gehör und Gefühl eingestellt.
    Mein Ford T verbraucht im Stadtverkehr ca. 25 .. 30 Liter. Hast du schon deinen Verbrauch ermittelt ?

    AntwortenLöschen
  4. Hallo Ludger,
    ich habe heute morgen vollgetankt und werde morgen den Verbrauch messen.
    Die Gemischeinstellung habe ich heute auch ausgiebig getestet. Zwischen zu mager und Auspuffpatschen und zu fett mit Leistungsverlust gibt es nur eine 3/4 Umdrehung wo der Motor gut läuft. Ich bin sowohl im Leerlauf, als auch in Fahrt immer in der gleichen Vergasereinstellung gelandet. Also muss man da eigentlich nicht nachstellen.

    AntwortenLöschen

Empfohlener Beitrag

375. Tag - 1912er Speedster zu verkaufen

Vielleicht habt ihr die Blogs gesehen, als ich meinen Freund Joachim mit seinem 1912er Speedster besucht habe. Naja, Joachim möchte sich jet...